Einführung |
Die verwirrende Auswahl und stets steigende Anzahl an Linux-Distributionen (so genannte „Distros“) kann für Linux-Neulinge irritierend sein. Aus diesem Grunde wurde diese Seite erstellt. Sie listet zehn Linux-Distributionen (Programmsammlungen, die jeweils aus dem Linux-Betriebssystem sowie einer Anzahl verschiedener Anwendungen bestehen) auf, welche gemeinhin als am verbreitetsten unter den weltweiten Linux-Nutzern angesehen werden. Es existieren keine Statistiken, die diese Annahme belegen, und es gibt eine Menge weiterer Distributionen, die auf Ihren speziellen Zweck besser zugeschnitten sein könnten. Aber generell sind die hier vorgestellten Distributionen sehr populär und besitzen sehr aktive Foren oder Mailinglisten, an die Sie sich wenden können, wenn Sie einmal nicht weiter wissen.
Ubuntu, Linux Mint, MX Linux und PCLinuxOS stehen in dem Ruf, am einfachsten für neue Benutzer zu sein, welche mit Linux so schnell wie möglich produktiv arbeiten möchten, ohne es in seiner ganzen Komplexität beherrschen zu müssen.
Auf dem anderen Ende des Spektrums stehen mit Slackware Linux, Gentoo, Arch Linux und FreeBSD fortgeschrittenere Distributionen, die vor ihrem effektiven Einsatz viel Lernarbeit erfordern. openSUSE, Fedora und Debian markieren einen guten Mittelweg. CentOS ist eine Enterprise-Distributon, passend für alle, die statt neuester Features und brandaktueller Software vornehmlich Stabilität, Verlässlichkeit und Langzeit-Support wünschen.
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Orientierungshilfe für die Auswahl einer Distribution |
Linux Mint |
Linux Mint, eine auf Ubuntu basierende Distribution, wurde erstmals im Jahre 2006 von Clement Lefebvre, einem gebürtigen Franzosen und IT-Spezialisten, welcher in Irland lebt, veröffentlicht. Der Autor, der ursprünglich eine Linux-Website unterhielt, welche Hilfestellungen, Tipps und Dokumentationen für neue Linux-Nutzer unterbreitete, sah das Potenzial für die Entwicklung einer Linux-Distribution, welche viele der Nachteile in Hinblick auf die Verwendbarkeit der generell eher technischen Mainstream-Produkte angehen würde. Nachdem er das Feedback der Besucher seiner Website eingeholt hatte, begann er das zu erstellen, was viele heute als „verbesserte Ubuntu“ oder als „richtig gemachtes Ubuntu“ betrachten..
Aber Linux Mit ist nicht nur ein Ubuntu mit einer Reihe neuer Programme und aktualisierter Desktop-Themes. Von Beginn an haben die Entwickler eine Vielzahl von grafischen „Mint-Tools“ für eine verbesserte Nutzbarkeit hinzugefügt.
Dies beinhaltet
- den Mint-Desktop – ein Utility, um die die Desktop-Umgebung zu konfigurieren
- MintMenü – eine neue und elegante Menüstruktur für eine einfachere Navigation
- MintInstall – ein einfach zu benutzende Softwareverwaltung und
- MintUpdate – ein Software-Updater,
um nur einige etwas bekanntere unter den verschiedenen Werkzeugen und hunderten zusätzlicher Verbesserungen zu erwähnen.
Das Projekt entwickelt ferner seine eigenes Design, während seine Reputation in Hinblick auf einfache Verwendbarkeit durch die Einbeziehung proprietärer (herstellergebundener) und patent-geschützter Multimedia-Codecs, welche bei größeren Distributionen insbesondere wegen der gesetzlichen Vorschriften fehlen, weiter gesteigert wurde.
Eines der besten Features von Linux Mint ist die Tatsache, dass deren Entwickler auf ihre Nutzerschaft hören und gute Vorschläge immer schnell implementieren.
Obwohl Linux Mint frei zum Download bereit steht, generiert das Projekt Einkünfte aus Spenden, Werbung und professionellen Support-Services. Es verfügt über keinen festgelegten Zeitplan für Neuveröffentlichungen oder eine Liste von geplanten Features, aber man kann eine neue Linux-Mint-Version einige Wochen nach Veröffentlichung eines stabilen Ubuntu-Releases erwarten.
Neben den beiden „Haupteditionen“, welche mit dem MATE und dem Cinnamon-Desktop aufwarten, stellt das Projekt auch Versionen mit alternativen Desktops (inklusive KDE und XFCE) her. Jedoch werden diese häufig erst mehrere Wochen nach den beiden Haupteditionen vollendet, ferner fehlen ihnen gelegentlich einige der „Minty“-Tools und andere Features, die in den Flagschiff-Produkten zu finden sind.
Eine weitere Variante des Mint-Line-Ups ist eine „rolling-release“-Ausgabe, welche auf dem DebianTest-Zweig basiert. Linux Mint folgt nicht den Prinzipien der Freien Software und veröffentlicht keinerlei Sicherheitshinweise.
- Vorteile: hervorragende Sammlung von „minty“-Tools, welche inhouse entwickelt werden, hunderte von benutzerfreundlichen Anpassungen, Einbeziehung von Multimedia-Codecs, offen für die Vorschläge seiner Nutzerschaft
- Nachteile: die alternativen „Community“-Editionen enthalten nicht immer die neuesten Features, das Projekt publiziert keine Sicherheitshinweise
- Software-Paketmanagement: APT mit mintInstall unter Verwendung von DEB packages (kompatibel mit denUbuntu-Repositories)
- Verfügbare Editionen: Eine Haupt-Edition (mit MATE und Cinnamon), "Neben-" Editionen (mit KDE und Xfce), Linux Mint "Debian"-Edition (rolling-release mit MATE or XFCE)
- Mögliche Alternativen: Ubuntu, elementary OS, Zorin OS, Lubuntu, Xubuntu
Linux Mint
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Ubuntu |
Die Erstveröffentlichung von Ubuntu wurde im September 2004 verkündet.
Obwohl es sich um einen Newcomer in der Linux-Szene handelte, hob das Projekt wie keines zuvor ab. Die betreffenden Mailinglisten füllten sich schnell mit den Diskussionen eifriger Nutzer und enthusiastischer Entwickler. In den folgenden Jahren wuchs Ubuntu zur populärsten Linux-Distribution heran und hat in großartiger Weise zu einem freien und einfach zu verwendenden Desktop-Betriebssystem entwickelt, welches es gut mit jedem auf dem Markt verfügbaren System bestimmter Hersteller aufnehmen kann.
Was war der Grund für Ubuntu's atemberaubenden Erfolg? Zum einen wurde das Projekt von Mark Shuttleworth kreiert, einem charismatischen südafrikanischen Multi-Millionär, früheren Debian-Entwickler und zweiter Weltraum-Tourist der Welt, dessen Firma Canonical Ltd mit Sitz auf der Isle of Man, das Projekt zurzeit finanziert.
Ferner, hat Ubuntu aus den Fehlern ähnlicher Projekte gelernt und diese von vornherein vermieden: es entwickelte eine exzellente, web-basierte Infrastruktur mit einer wiki-ähnlichen Dokumentation, einem kreativen Fehler-Berichts-Sytem und einer professionellen Annäherung an die Endnutzer. Darüber hinaus war Ubuntu dank ihres wohlhabenden Gründers in der Lage, allen interessierten Nutzern kostenlose CDs zu liefern und so zur raschen Verbreitung der Distribution beizutragen.
In technischer Hinsicht basiert Ubuntu auf Debian "Sid" (dem unstable branch), aber ergänzt durch eine Reihe bekannter Pakete wie GNOME, Firefox und LibreOffice in ihrer jeweils aktuellen Version. Es verwendet eine eigene Benutzer-Oberfläche namens "Unity" und verfügt über einen verlässlichen, halbjährlichen Zeitplan (für Neuveröffentlichungen) sowie einen gelegentlichen Langzeit-Support (Long Term Support; genannt: LTS), welcher in Abhängigkeit von der gewählten Edition durch Sicherheits-Updates für drei bis fünf Jahre unterstützt wird. Nicht-LTS-Releases werden lediglich 18 Monate lang unterstützt). Andere spezielle Ubuntu-Features umfassen eine installierbare Live-CD, ein eigenes, kreatives Design und Desktop-Themes, einen Migrationsassistenten für Windows-Nutzer, Unterstützung für die aktuellsten Technologien wie 3D-Desktopeffekte, einfache Installation von proprietären Gerätetreibern für ATI- und NVIDIA-Grafikkarten und WLAN sowie einen On-Demand-Support für unfreie oder patentgeschützte Media-Codecs.
- Vorteile: Festgelegte Release-Zyklen und Support-Perioden, Long-Term-Support (LTS)-Varianten mit Sicherheits-Updates für fünf Jahre; einsteigerfreundlich; umfangreiche Dokumentation, sowohl offizielle als auch Nutzerbeiträge
- Nachteile: Fehlende Kompatibilität mit Debian; häufige, große Änderungen, die dazu beitragen, dass einige Nutzer sich abwenden, das Unity-Interface wurde dahingehend kritisiert, sich eher für mobile Geräte als für Desktop-Computer zu eignen; lediglich neunmonatige Sicherheits-Updates für Nicht-LTS-Releases
- Software-Paketmanagement: Advanced Package Tool (APT), Verwendung von DEB-Paketen
- Verfügbar Varianten: Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Lubuntu, Ubuntu GNOME, Edubuntu, Ubuntu Kylin, Ubuntu Studio und Mythbuntu für 32-bit- (i386) und 64-bit (x86_64) - Prozessoren;
- Vorgeschlagene, auf Ubuntu basierende Alternativen: Linux Mint (desktop), elementary OS (desktop), Zorin OS (desktop), Pinguy OS (desktop), Trisquel GNU/Linux (gänzlich freie Software), Bodhi Linux (Desktop mit der Enlightenment-Oberfläche)
Ubuntu
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Debian |
Debian wurde erstmals 1993 angekündigt. Der Begründer, Ian Murdock, sah die Entwicklung eines durchweg nicht kommerziellen Projekts, entwickelt von hunderten freiwilliger Entwickler frühzeitig voraus. Mit Skeptikern, die die Zahl der Optimisten bei Weitem überstiegen, war das Projekt eigentlich dazu verdammt, zu verfallen und zu kollabieren, aber die Wirklichkeit war eine andere. Debian überlebte nicht nur, es gedieh und wurde in weniger als einer Dekade zur größten Linux-Distribution und möglicherweise zum größten, gemeinschaftlichen Software-Projekt, welches jemals entstand!
Der Erfolg von Debian GNU/Linux kann anhand der folgenden Zahlen veranschaulicht werden: Es wurde von über 1.000 freiwilligen Entwicklern erstellt, die Software besteht aus fast 50.000 Binärpaketen (kompiliert für acht Prozessorarchitekturen), und Debian inspirierte über 120 Debian-basierte Distributionen und Live-CDs. Diese Zahlen wurde bislang von keinem anderen auf Linux basierendem Betriebssystem erreicht. Die tatsächliche Entwicklung von Debian findet in drei Hauptzweigen zunehmender Stabilität statt (bzw. in vier, wenn man den experimentellen bleeding-edge-Zweig mitzählt): instabil ("unstable"; auch bekannt unter der Bezeichnung "sid"), "testing" und stabil ("stable"). Diese progressive Integration und Stabilisierung von Paketen und Features, verbunden mit den im Projekt gut etablierten Mechanismen zur Qualitätskontrolle, hat Debian den Ruf der am besten getesteten und fehlerfreiesten Distribution, die heute verfügbar ist, eingebracht
Trotzdem hat dieser lang währende und komplexe Entwicklungsstil auch einige Nachteile: die stabilen Debian-Versionen sind nicht besonders aktuell und altern rapide, besonders seit neue, stabile Releases nur alle 1 bis 3 Jahre veröffentlicht werden. Anwender, die die neuesten Pakete und Technologien bevorzugen, sind gezwungen, die potenziell fehlerhaften Debian-Testing-Versionen oder instabile Zweige zu nutzen. Die in höchstem Maße demokratischen Strukturen von Debian haben zu kontroversen Entscheidungen geführt und begünstigten Grabenkämpfe zwischen den Entwicklern. Dies führte zum Stillstand und einer Abneigung gegenüber radikalen Entscheidungen, welche das Projekt voran bringen würden.
- Vorteile: sehr stabil; bemerkenswerte Qualitätskontrolle; enthält über 20.000 Softwarepakete; unterstützt mehr Prozessor-Architekturen als jede andere Linux-Distribution
- Nachteile: Konservativ - aufgrund der Unterstützung vieler Architekturen, sind neueste Technologien nicht immer enthalten; langsam Release-Zyklus (ein stable-Release alle 1 - 3 Jahre); Diskussionen auf Mailinglisten und Blogs von Entwicklern können manchmal unkultiviert sein
- Software-Paketmanagement: Advanced Package Tool (APT), verwendet DEB-packages
- Verfügbare Editionen: Installations-CD/DVD und Live-CD-Images für 12 Prozessor-Architekturen, inklusive alle 32-bit- und 64-bit-Prozessoren von Intel, AMD, Power u.a.
- Vorschlagene, auf Debian basierende Alternativen: Ubuntu, SparkyLinux (Enlightenment, JWM, LXDE, MATE, Openbox, Razor-qt, Xfce), SolydXK (Xfce ou KDE), KNOPPIX (LXDE), Tanglu (GNOME, KDE), siduction (LXQt)
Debian
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MX Linux |
MEPIS Linux war eine Debian-basierte Desktop-Linux-Distribution, die sowohl für private als auch für die professionelle Anwendung entwickelt wurde. Es enthielt (für die damalige Zeit) sehr innovative Funktionen wie eine Live-, Installations- und Wiederherstellungs-CD, automatische Hardwarekonfiguration, Größenänderung von NTFS-Partitionen, ACPI-Energieverwaltung, WiFi-Unterstützung, TrueType-Schriftarten mit Anti-Aliasing und eine Firewall. Obwohl MEPIS Linux schließlich eingestellt wurde, entwickelte seine Community die Technologie von MEPIS weiter und verschmolz sie mit der sehr leichten, auf Debian basierenden AntiX-Distribution. Das Ergebnis ist ein Projekt namens MX Linux.
MX Linux basiert auf Debians Stable-Zweig und enthält Komponenten, die von der MEPIS- und der antiX-Community entwickelt wurden. Die Distribution bietet den Xfce-Desktop mit einem vertikalen Layout (anstelle des allgemeineren horizontalen Bedienfelds). MX Linux gilt als mittelgroße Distribution, die viele moderne Anwendungen (die regelmäßig über Backports aktualisiert werden) in Kombination mit einer stabilen Basis bietet. Die Distribution ist bestrebt, eine gute Leistung mit praktischen Funktionen zu bieten.
MX Linux ist besonders bekannt für seine Sammlung grafischer Verwaltungsdienstprogramme namens MX-Tools. Diese Tools bieten einfachen Zugriff auf die Verwaltung von Benutzerkonten, die Arbeit mit Softwarepaketen und die Installation von Codecs.
- Vorteile: Out-of-the-box Unterstützung für Grafiktreiber, Browser-Plugins und Mediencodecs; stabiler Kern mit aktualisierten Desktop-Anwendungen
- Nachteile: Das Installationsprogramm und einige Konfigurationstools sehen anders aus und benötigen Zeit, um sich daran zu gewöhnen.
- Softwarepaketverwaltung: Advanced Package Tool (APT)
- Verfügbare Editionen: Xfce läuft auf 32-Bit- oder 64-Bit-x86-Hardware
- Vorgeschlagene Alternativen: antiX
MX Linux
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Fedora |
Obwohl Fedora offiziell erst im September 2004 vorgestellt wurde, geht seine Herkunft effektiv auf das Jahr 1995 zurück, als es von zwei Linux-Visionären unter dem Namen 'Red Hat Linux' lanciert wurde: Bob Young und Marc Ewing. Das erste Produkt dieser Firma, Red Hat Linux 1.0 "Mother's Day", wurde im gleichen Jahr veröffentlicht, schnell gefolgt von einigen Fehlerbereinigungen. 1997 hatte Red Hat sein revolutionäres RPM -Paketmanagement-System eingeführt. Es enthielt die Auflösung von Programm-Abhängigkeiten und andere fortgeschrittene Features, welche in großartiger Weise zu einem raschen Popularitätszuwachs zur Übernahme von Slackware-Linux als weltweit meist verwendeten Linux-Distribution beitrugen. In späteren Jahren standardisierte Red Hat auf der Grundlage eines sechsmonatigen Release-Zeitplans.
Im Jahre 2003, gerade nach Veröffentlichung von Red Hat Linux 9, führte die Firma eine Reihe radikaler Änderungen seines Produkt-Portfolios durch. Für ihre kommerziellen Produkte behielt es die Marke 'Red Hat' bei, namentlich 'Red Hat Enterprise Linux', und führte Fedora Core (später in Fedora umbenannt) ein, eine von Red Hat gesponserte, aber gemeinschaftsorientierte Distribution für "Linux-Hobbyisten". Nach anfänglicher Kritik akzeptierte die Linux-Community die neue Distribution als eine logische Fortsetzung von Red Hat Linux. Fedora bedurfte lediglich einiger Quality-Releases um seinen früheren Status als eines der heiß geliebtesten Betriebssysteme, die am Markt verfügbar waren, zurück zu erlangen. Zur selben Zeit entwickelte sich Red Hat schnell zum größten und profitabelsten Linux-Unternehmen weltweit, mit einer innovativen Produktlinie, exzellenter Unterstützung ihrer Kunden und anderen, populären Initiativen wie das Red Hat Certified Engineer (RHCE), ein Programm zur Zertifizierung.
Obwohl Fedora's Entwicklungsrichtung nach wie vor in großem Umfang von der Red Hat Inc. kontrolliert wird und das Produkt (ob zu Recht oder zu Unrecht) als Testumgebung für das Red Hat Enterprise Linux angesehen wird, ist Fedora unbestreitbar eine der innovativsten Distributionen, die heutzutage verfügbar sind. Seine Beiträge zum Linux-Kernel (Anm.: dem Betriebssystem-Kern), glibc und GCC sind wohl bekannt, und die erst kürzer zurückliegende Integration der SELinux-Funktionalität, von Virtualisierungs-Technologien, des Systemd-Servicemanagers, topaktuellen Journaled-Dateisystemen und anderen Features auf Unternehmensniveau wird unter Firmenkunden in hohem Maße anerkannt. Auf der negativen Seite lässt Fedora noch immer eine klare, Desktop-orientierte Strategie vermissen, welche die Anwendung des Produkts für diejenigen oberhalb des "Linux-Hobbyist"-Levels erleichtern würde.
- Vorteile: In hohem Maße innovativ; herausragende Sicherheits-Features; große Anzahl unterstützter Pakete; strikte Einhaltung der Free-Software-Philosophie; Verfügbarkeit von Live-CDs mit einer Vielzahl populärer Desktop-Umgebungen
- Nachteile: Fedora's Prioritäten tendieren mehr in Richtung von Unternehmens-Besonderheiten als in Richtung Brauchbarkeit auf dem Desktop. Einige topaktuelle Features wie der frühe Wechsel auf KDE 4 und GNOME 3, entfremden einige Desktop-Anwender gelegentlich.
- Software-Paketmanagement: grafisches und befehlszeilenorientiertes Utility namens YUM, Verwendung von RPM - Packages.
- Verfügbare Editionen: Fedora für 32-bit- (i386) und 64-bit-Prozessoren (x86_64); ferner Live-CD-Editionen mit GNOME, KDE, LXDE, MATE und XfCE-Desktops
- Vorgeschlagene Alternativen auf Basis von Fedora: Korora (Live-DVD mit GNOME, KDE, LXDE oder Xfce)
- Vorgeschlagene Alternativen auf Basis von Red Hat: CentOS, Scientific Linux
Fedora
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openSUSE |
Die Anfänge von openSUSE reichen in das Jahr 1992 zurück, als vier deutsche Linux-Enthusiasten -- Roland Dyroff, Thomas Fehr, Hubert Mantel und Burchard Steinbild -- das Projekt unter dem Namen SuSE-Linux veröffentlichten. Die Abkürzung 'SuSE' steht dabei für 'Software und System Entwicklung'. In der Anfangszeit verkaufte das junge Unternehmen Disketten mit einer deutschen Ausgaben von Slackware Linux, aber es dauerte nicht lange, bis SuSE im Mai 1996 mit dem Launch der Version 4.2 eine unabhängige Distribution wurde. In den folgenden Jahren übernahmen die Entwickler das RPM -Paketmanagement und führten YaST ein, ein einfach zu verwendendes, grafisches Werkzeug für die System-Administration. Häufige Veröffentlichungen, eine exzellente, gedruckte Dokumentation und eine einfach Verfügbarkeit von SuSE Linux in europäischen und nordamerikanischen Geschäften führten zu wachsender Beliebtheit der Distribution.
Im Jahre 2003 wurde SuSE Linux von Novell übernommen und fiel danach im November 2010 in die Hände von Attachmate. Große Veränderungen in der Entwicklung, Lizensierung und Verfügbarkeit von SUSE Linux folgten unmittelbar nach der ersten Übernahme - YaST wurde unter die General Public License (GPL) gestellt, die ISO -Images wurden über öffentliche Download-Server frei verteilt und am bedeutsamsten: die Entwicklung der Distribution wurde erstmalig unter öffentliche Beteiligung gestellt. Mit Einführung des openSUSE-Projekts und der Veröffentlichung der Version 10.0 im Oktober 2005 wurde die Distribution im doppelten Wortsinne frei. Der Code von openSUSE ist zu einer Basis für Novell's kommerzielle Produkte geworden, zuerst Novell Linux genannt, später jedoch zu 'SUSE Linux Enterprise Desktop' und 'SUSE Linux Enterprise Server' umbenannt.
Heute verfügt openSUSE über ein großes Gefolge zufriedener Nutzer. Der prinzipielle Grund dafür, das openSUSE hohe Bewertungen seiner Nutzer erhält, liegt in gefälligen und glänzenden Desktop-Umgebungen (KDE and GNOME), einem exzellenten Utility zur Systemadministration (YaST) und - für diejenigen, die eine Ausgabe in der Box kaufen - eine der besten, gedruckten Dokumentationen, die erhältlich sind. Indes hat der anrüchige Deal zwischen Novell und Microsoft, welcher offenbar Microsoft's Behauptung nachgibt, dass diese Firma Teile des geistigen Eigentums an Linux halte, hat zu einer Verdammung durch eine Reihe namhafter Linux-Persönlichkeiten geführt und einige User dazu veranlasst, die Distribution zu wechseln. Obwohl Novell den Deal herunter gespielt hat und Microsoft bislang keines der Rechte ausgeübt hat, bleibt die Angelegenheit ein Dorn im Auge der ansonsten sehr community-freundlichen Linux-Firma.
- Vorteile: Umfassendes und intuitives Konfigurations-Tool; großes Magazin von Software-Paketen, exzellente Website und gedruckte Dokumentation
- Nachteile: Novell's Patent-Deal mit Microsoft im November 2006 legitimierte scheinbar Microsoft's Ansprüche auf geistiges Eigentum an Linux; sein ressourcenhungriges Desktop-Setup und seine grafischen Utilities werden gelegentlich als "aufgebläht und langsam" angesehen
- Software-Paketmanagement: YaST ; grafisches und befehlszeilen-orientiertes Utility, welches RPM -Pakete verwendet
- Verfügbare Editionen: openSUSE für 32-bit- (i386), 64-bit- (x86_64) -Prozessoren (ferner eine installierbare Ausgabe einer Live-CD); SUSE Linux Enterprise Desktop/Server für i586-, IA64-, PowerPC-, s390-, s390x- und x86_64- Architekturen
openSUSE
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Arch Linux |
Die KISS- (keep it simple, stupid) Philosophie von Arch Linux wurde um das Jahr 2002 herum von Judd Vinet ersonnen, einem kanadischen Diplom-Informatiker, der diese Distribution im gleichen Jahr herausbrachte. Lange Jahre existierte es als Randprojekt für fortgeschrittene Linux-Nutzer und gelangte erst zu Berümtheit als es begann, sich selbst als eine "rolling-release"-Distribution zu bewerben, welche nur einmalig installiert zu werden braucht und sich fortan dank seines mächtigen Paketmanagers und seines stets aktuellen Software-Repositories dauerhaft aktualisiert. Infolgedessen, sind "Veröffentlichungen" von Arch Linux selten und weit auseinanderliegend. Sie sind ist jetzt auf eine Installations-CD beschränkt, welche herausgegeben wird, wenn es erhebliche Änderungen im Basis-System gibt, die ein neues Installationsmedium erfordern.
Neben dem sehr beliebten "rolling-release"-Update-Mechanismus, ist Arch Linux auch für seinen schnellen und mächtigen Paketmanager namens "Pacman" berühmt, ferner für seine Fähigkeit, Softwarepakete mithilfe des Quelltextes zu installieren, dank seiner AUR-Infrastruktur (Arch-User-Repository) für die leichte Erzeugung von Binärpaketen und für das stetig wachsende Software-Repository aus ausgiebig getesteten Paketen. Seine hoch angesehene Dokumentation, ergänzt durch das exzellente Arch Linux-Handbuch ermöglicht es auch weniger erfahrenen Linux-Nutzern, diese Distribution zu installieren und ihren Bedürfnissen anzupassen. Die dem Nutzer zur Verfügung stehenden, mächtigen Werkzeuge bewirken, dass die Distribution bis ins kleinste Detail anpassbar ist und möglicherweise keine Installation der anderen gleicht.
Nachteilig ist, dass jeder rolling-release-Update-Mechanismus Gefahren beinhaltet: ein menschlicher Fehler schleicht sich ein, eine Bibliothek oder Abhängigkeit geht verloren, eine neue Version einer Applikation enthält einen kritischen Fehler... Es ist nicht ungewöhnlich, ein System zu erhalten, welches nicht mehr bootet, gefolgt von einem Pacman-Upgrade - einer Aktualisierung des Paket-Managers. Als solches ist Arch Linux eine Distribution, die von ihren Nutzern Aufmerksamkeit und ausreichendes Wissen erfordert, um jedes dieser möglichen Probleme zu beseitigen. Die seltene Veröffentlichung von Installationsmedien bedeutet ferner, dass die Weiterverwendung des alten Mediums wegen wichtiger Systemänderungen oder einer fehlenden Hardwareunterstützung im alten Kernel manchmal nicht mehr möglich ist.
- Vorteile: Exzellente Software-Management-Infrastruktur; beispiellose Anpassungs- und Tweaking-Optionen; hervorragende Online-Dokumentation
- Nachteile: Gelegentliche Instabilität und das Risiko eines Systemcrashs
- Software-Paketmanagement: "Pacman" unter Verwendung von TAR.XZ-Packages
- Verfügbare Editionen: Minimale Installations-CD und Netzwerk-Installations-CD-Images für 32-bit- (i686) und 64-bit-(x86_64) Prozessoren
- Empfohlene Arch-basierte und Arch-ähnliche Alternativen: Manjaro Linux (Live mit Cinnamon, enlightenment, KDE, LXDE, MATE, Openbox, Xfce), Antergos (Live mit GNOME 3), ArchBang Linux (ressourcenschonend mit Openbox), Chakra GNU/Linux (Live CD mit KDE), Bridge Linux (Live mit GNOME, KDE, LXDE und Xfce), Parabola GNU/Linux (freie Software)
Arch Linux (ein Beispiel-Desktop)
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CentOS |
Veröffentlicht im Herbst 2003 ist CentOS ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Ziel, den Quellcode für Red Hat Enterprise (RHEL)) Linux wieder zu einer installierbaren Linux-Distribution zusammenzubauen und für die in ihr enthaltenen Software-Pakete zeitweilige Sicherheitsupdates zu liefern. Um es unverblümter zu sagen, handelt es sich bei CentOS um einen RHEL-Klon. Der einzige technische Unterschied zwischen beiden Distributionen ist die Markenkennzeichnung - CentOS ersetzt alle Red Hat-Marken und Logos durch eigene. Aber die Verbindung zwischen RHEL und CentOS ist auf der CentOS-Website nicht sofort sichtbar; anstelle seines richtigen Namens wird auf Red Hat aus gesetzlichen Gründen als ein "Prominent North American Enterprise Linux Vendor" Bezug genommen. Nichtsdestrotrotz bleiben die Beziehungen zwischen Red Hat und CentOS gütlich und viele CentOS-Entwickler stehen im aktiven Kontakt mit Red Hat-Ingenieuren.
CentOS wird häufig als eine verlässliche Server-Distribution angesehen. Es wartet mit der gleichen Zusammensetzung aus ausgiebig getestetem und stabilem Linux-Kernel sowie Software-Paketen, die die Basis für Red Hat Enterprise Linux bilden, auf. Trotz seiner Eigenschaft als Gemeinschaftsprojekt, welches von Freiwilligen betrieben wird, hat es sich - besonders im Kreise der erfahrenen Linux-System-Administratoren - den Ruf einer soliden, freien Alternative zu den kostspieligeren Produkten am Markt erarbeitet. CentOS ist auch als eine Enterprise-Desktop-Lösung passend, speziell dort, wo Stabilität, Verlässlichkeit und Langzeit-Support gegenüber neuester Software und neuesten Features bevorzugt werden. Wie RHEL so wird auch CentOS mindestens jeweils fünf Jahre lang mit Sicherheitsupdates versorgt.
Trotz seiner Vorteile, könnte CentOS nicht für alle Einsatz-Szenarien die beste Lösung sein. Nutzer, die eine Distribution mit den aktuellsten Linux-Technologien und neuester Software bevorzugen sollten sich anderweitig umsehen. Größere CentOS-Versionen, die der RHEL-Versionierung folgen, werden nur alle zwei bis drei Jahre veröffentlicht, während "Punkt"-Releases (z.B. 5.1) dazu tendieren, in sechs bis neun Monats-Intervallen zu erscheinen. Die so genannten "point releases" enthalten überlicherweise keine großen Features (obwohl sie manchmal Unterstützung für neuere Hardware beinhalten), und nur eine Handvoll von Software-Paketen könnte ein Upate auf neuere Versionen erfahren. Der Linux-Kernel, das Basis-System und die Versionen der meisten Applikationen bleiben dieselben, aber gelegentlich erscheint auf experimenteller Basis eine neuere Version eines wichtigen Programmpakets (z.B. LibreOffice oder Firefox). In Form eines Nebenprojekts baut CentOS auch aktualisierte Pakete für die Nutzer ihrer Distribution, aber die Repositories, in denen sie enthalten sind, werden aus Kompatibilitätsgründen nicht standardmäßig aktiviert.
- Vorteile: extrem gut getestet, stabil und verlässlich; frei verfüg- und benutzbar; fünf Jahre lang kostenlose Sicherheitsupdates
- Nachteiel: Mangel an neuesten Linux-Technologien; zeitweilig bricht das Projekt sein Versprechen, zeitig Sicherheitsupdates und neue, stabile Releases zu liefern
- Software-Paketmanagement: YUM (grafisch und auf der Befehlszeile), Verwendung von RPM-Packages
- Verfügbare Editionen: Installations-DVDs und installierbare Live-CDs (mit GNOME) für i386- and x86_64-Prozessoren; ältere Versionen (3.x and 4.x) auch erhältlich für Alpha-, IA64- und IBM z-series- (s390, s390x) Prozessoren.
- Andere RHEL-Klone und CentOS-basierte Distributionen: Scientific Linux, Springdale Linux, SME Server, Rocks Cluster Distribution, Oracle Enterprise Linux
CentOS
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Gentoo |
Gentoo ist eine vielseitige und schnelle und komplett freie Linux-Meta-Distribution, die sich an Entwickler und Netzwerkprofis richtet. Im Gegensatz zu anderen Distributionen verfügt Gentoo Linux über ein fortschrittliches, quellenbasiertes Paketverwaltungssystem namens Portage. Portage ist ein echtes Ports-System in der Tradition von BSD-Ports, ist jedoch in Python implementiert und bietet eine Reihe fortschrittlicher Funktionen, darunter Abhängigkeiten, fein granulares Paketverwaltung, "fake" (OpenBSD-style) Installationen, sicheres unmergen, Systemprofile, virtuelle Pakete, Verwaltung von Konfigurationsdateien und vieles mehr.
Gentoo wurde um das Jahr 2000 von Daniel Robbins ins Leben gerufen, der die Vision einer Meta-Distribution hatte, die ohne vorkompilierte Binärpakete eingerichtet werden könnte. Ein Gentoo-System wird normalerweise mit einem minimalen Satz vorkompilierter Pakete eingerichtet, und die gewünschte Software nach Bedarf kompiliert und dem System hinzugefügt. Gentoo verwendet Optimierungen zur Kompilierungszeit ("Use Flags" genannt), mit denen das System stark angepasst werden kann und Features so hinzugefügt oder entfernt werden können, wie es der Situation am besten entspricht.
Das Gentoo-Projekt ist bekannt für seine Flexibilität. Es elaubt seinen Benutzern eine Vielzahl von Softwarekonfigurationen, Kerneln und Init-Systemen sowie die übliche Sammlung von Desktop-Umgebungen ausführen zu können. Die Anpassung und Leistung, die mit dem Ports-Baum von Gentoo erzielt werden kann, hat dazu geführt, dass die Meta-Distribution als Basis für viele andere Projekte verwendet wurde, darunter Calculate Linux (eine geschäftsorientierte Distribution) und Container Linux (eine minimale Distribution für die Ausführung von Containern) und Redcore Linux (eine leichtgewichtige Desktop-Distribution). Gentoo dient auch als Basis für die Chrome OS-Plattform von Google und ist zum Zeitpunkt des Schreibens wahrscheinlich die fünftbeliebteste Linux-basierte Serverplattform für Websites.
- Vorteile: Hochflexibel, äußerst anpassbar, in der Lage, eine Reihe von Konfigurationen zur Kompilierungszeit und Init-Systeme zu verwenden und ist auf vielen Architekturen auszuführbar.
- Nachteile: Für die Verwendung ist ein höheres Maß an Vorwissen erforderlich. Das Aktualisieren von Paketen über den Quellcode kann zeitaufwändig sein
- Softwarepaketverwaltung: Portage (emerge) unter Verwendung einer Sammlung von Quellcode-Ports
- Verfügbare Editionen: Installationspakete sind für eine Vielzahl von Hardwarearchitekturen verfügbar, darunter 32- und 64-Bit-x86, ARM, Alpha, IA64, MIPS, PPC, s390 und Sparc.
- Mögliche Alternativen: Linux From Scratch, Calculate Linux, Redcore Linux, Funtoo
Gentoo
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Slackware Linux |
Slackware Linux, 1992 kreiert von Patrick Volkerding, ist die älteste, überlebende Linux-Distribution. Als eine Abspaltung des nicht weiter geführten SLS-Projekts kam Slackware 1.0 ursprünglich auf 24 Floppy-Disks und setzte auf den Linux-Kernel Version 0.99pl11-alpha auf. Schnell wurde es zur populärsten Linux-Distribution. 1995 wurde sein Marktanteil unter den Linux-Installationen teilweise auf 80% veranschlagt. Die Beliebtheit sank dramatisch mit dem Erscheinen von Red Hat Linux und anderen, benutzerfreundlicheren Distributionen, aber Slackware Linux bleibt unter den eher technisch orientierten System-Administratoren und Desktop-Benutzern noch immer ein hoch anerkanntes System.
Slackware Linux ist eine hochtechnische, saubere Distribution mit einer sehr begrenzten Anzahl von benutzerdefinierten Dienstprogrammen. Es verwendet einen einfachen, textbasierten Installer und ein vergleichsweise primitives Paket-Management-System, welches Software-Abhängigkeite nicht auflöst. Im Ergebnis wird Slackware als eine der saubersten und am wenigsten fehlerbehaftete Distributionen angesehen, die heute verfügbar sind - das Fehlen von Slackware-spezifischen Verbesserungen reduziert die Wahrscheinlichkeit neuer Fehler, die in das System gelangen. Jegliche Konfiguration erfolgt über die Anpassung von Textdateien. Es gibt ein Sprichwort in der Linux-Community, welches besagt, dass wenn man Red Hat lernt, man Red Hat kennt. Lernt man jedoch Slackware, so wird man Linux kennen. Dies ist besonders in diesen Tagen wahr, in denen viele andere Linux-Distributionen fortwährend massiv angepasste Produkte entwickeln, um den Ansprüchen der weniger technisch versierten Linux-Nutzer entgegen zu kommen.
Während die Philosophie der Einfachheit ihre Fans hat, ist es Tatsache, dass Slackware Linux in heutiger Zeit statt zu einer kompletten Distribution mit einer hohen Bandbreite an Software zunehmend zu einem "core system" wird, auf welchem benutzerspezifische Lösungen aufsetzen. Die einzige Ausnahme ist der Server-Markt, auf welchem Slackware populär bleibt, obwohl selbst hier die komplexe Upgrade-Prozedur und das Fehlen von offiziell unterstützten, automatisierten Tools für Sicherheitsupdates die Distribution immer wenig konkurrenzfähig erscheinen lassen. Die konservative Haltung von Slackware gegenüber den Basis-Komponenten des Systems bedeutet, dass es nach Installation sehr viel Nacharbeit erfordert, bevor das System zu einem modernen Desktop-System getunt werden kann.
- Vorteile: Wird als hochstabil, sauber und in weiten Teilen fehlerfrei angesehen, starke Befolgung von UNIX-Prinzipien
- Nachteile: begrenzte Amnzahl von offiziell unterstützten Applikationen; konservativ in Hinblick auf die Auswahl seiner Basis-Pakete; komplexe Upgrade-Prozedur
- Software-Paketmanagement: "pkgtool", Verwendung von TXZ-Paketen
- Verfügbare Editionen: Installation-CDs und -DVD für 32-bit- (i486) und 64-bit- (x86_64) Prozessoren
- Empfohlene Slackware-basierte Alternativen: Zenwalk Linux (Desktop), Salix (Desktop, Live-CD), Porteus (Live-CD mit KDE, LXDE, MATE, Razor-qt oder Xfce), VectorLinux (Desktop)
- Andere Distributionen mit ähnlicher Philosophie: Arch Linux, Frugalware Linux
Slackware Linux
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FreeBSD |
FreeBSD, ein indirekter Nachfahre von AT&T UNIX via Berkeley Software Distribution (BSD), hat eine lange, turbulente Geschichte, die bis 1993 zurückreicht. Anders als Linux-Distributionen, die als integrierte Software-Lösungen - bestehend aus dem Linux-Kernel und tausenden von Sofwareprogrammen - definiert sind, ist FreeBSD ein eng integriertes Betriebssystem bestehend aus einem BSD-Kern und dem so genannten "userland" (und daher selbst ohne zusätzliche Apps nutzbar). Dieser Unterschied geht weithin verloren, sobald es auf einem herkömmlichen Computersystem installiert wird - wie viele Linux-Distributionen, eine große Sammlung von einfach zu installierenden, (meist) quelloffenen Applikationen ist verfügbar, um FreeBSD core zu erweitern. Diese werden aber für gewöhnlich durch Drittanbieter geliefert und sind streng genommen kein Teil von FreeBSD.
FreeBSD hat den Ruf, ein schnelles, hochperformantes und extrem stabiles Betriebssystem zu sein, welches sich speziell für Webdienste und ähnliche Aufgaben eignet. Viele große Suchmaschinen und Organisationen mit kritischen Infrastrukturen (KRITIS) haben FreeBSD jahrelang auf ihren Computersystemen verwendet. Verglichen mit Linux, wird FreeBSD unter einer sehr viel weniger restriktiven Lizenz verteilt, was praktisch unbeschränkte Wiederverwendung und Modifizierung des Quelltextes für jeden denkbaren Zweck erlaubt. Sogar Apple's Mac OS X ist als eine Abspaltung von BSD bekannt. Neben dem Kernbetriebssystem liefert das Projekt über 21.000 Software-Applikationen in binärer Form oder als Quelltext für eine einfache Installation, die auf 'core FreeBSD' aufsetzt.
Während FreeBSD sich sicherlich als Desktop-Betriebssystem verwenden lässt, lässt es sich nicht gut mit den populären, hier vorgestellten Linux-Distributionen vergleichen. Der Text-mode-System-Installer bietet wenig bezogen auf Hardwareerkennung oder Systemkonfiguration, indem es nach Installation das meiste der schmutzigen Arbeit dem Anwender überlässt. In Hinblick auf die Unterstützung moderner Hardware, hängt FreeBSD Linux generell hinterher; besonders bezüglich der Unterstützung für topaktuelle Desktop- und Laptop-Gadgets wie WLAN-Karten oder digitale Kameras. User, die die Geschwindigkeit und Stabilität von FreeBSD auf dem Desktop oder einer Workstation nutzen möchten, sollten anstelle von FreeBSD lieber eines der verfügbaren Desktop-FreeBDS-Projekte in Erwägung ziehen.
- Vorteile: schnell und stabil; Verfügbarkeit von über 23.000 Software-Applikationen (oder "ports") für die Installatin; sehr gute Dokumentation
- Nachteile: Hinkt Linux in punkto Unterstützung für neue und exotische Hardware tendenziell hinterher, begrenzte Verfügbarkeit von kommerziellen Applikationen; Fehlen grafischer Konfigurations-Tools
- Software-Paketmanagement: eine vollständig befehlzeilenorientierte Paket-Management-Infrastruktur, welche entweder Binärpakete oder quellenbasierte "ports" (TBZ) verwendet
- Verfügbar Editionen: Installation-CDs für AMD64-, ARM/ARMEL-, i386-, IA64-, MIPS/MIPSEL-, PC98 PowerPC-, SPARC64- und Xbox-Prozessoren
- Empfohlene FreeBSD-basierte Alternativen: PC-BSD (Desktop), GhostBSD (Live-DVD mit GNOME)
- Andere BSD-Alternativen: OpenBSD, NetBSD, DragonFly BSD
FreeBSD (ein Beispiel-Desktop)
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